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DE-ÖKO-006

Über uns

Nachhaltigkeit bei ABCERT

Als Zertifizierungsstelle überprüfen wir in Unternehmen zahlreiche Standards im Bereich der Nachhaltigkeit. Doch wie steht es mit der Nachhaltigkeit bei ABCERT selbst?

Als Deutschlands größter Zertifizierer für ökologische Landwirtschaft ist Nachhaltigkeit für uns ein zentrales Anliegen. Unsere Mitarbeitenden identifizieren sich mit dieser Philosophie und sind ständig darum bemüht, noch nachhaltiger zu werden – sei es durch eine bessere Mobilität, effizientere Kontrollverfahren oder durch die Einführung von biologisch zertifiziertem Kaffee in den Arbeitsalltag.

Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Tätigkeiten umfassender zu bilanzieren, und zwar nach dem Greenhouse Gas Protocol. Unsere Treibhausgasbilanzierung wollen wir regelmäßig veröffentlichen, um unsere Fortschritte transparent darzulegen. Aktuell arbeiten wir an der Umsetzung strategischer Nachhaltigkeitsziele und an einer verbesserten Erfassung sowie Kontrolle der relevanten Kennzahlen. Die Zahlen in unserem Bericht 2023 beziehen sich auf unseren Hauptstandort in Deutschland, während die Daten aus unserer Zweigstelle in Tschechien sowie dem Tochterunternehmen in Italien zunächst nicht berücksichtigt wurden. Langfristig sollen auch diese mit einbezogen werden.

Haben Sie Vorschläge oder Anmerkungen zur Nachhaltigkeit bei ABCERT? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung! Kontaktieren Sie unser Nachhaltigkeitsteam gerne unter info@abcert.de.


Unsere Klimabilanz


Unsere Klimabilanz 2023

Seit 2019 berechnen wir jährlich unsere Emissionen gemäß dem Greenhouse Gas Protocol. Dabei betrachten wir drei Emissionsbereiche (Scopes):

  • Scope 1: Direkte CO2e -Emissionen, wie sie zum Beispiel durch die Verbrennung von Treibstoffen bei unseren Kontrolltätigkeiten entstehen.
  • Scope 2: Indirekte CO2e -Emissionen, die mit der Bereitstellung von Energie (Strom, Heizung, etc.) verbunden sind.
  • Scope 3: Alle weiteren CO2e -Emissionen, die nicht in Scope 1 und 2 enthalten sind – dazu zählen beispielsweise Post-its, Mitarbeitermobilität oder firmenbedingte Übernachtungen.

Für 2023 haben wir unsere Emissionen erneut berechnet und als Basisjahr das Jahr 2019 gewählt.

Unsere Gesamtemissionen

Im Jahr 2023 emittierten wir insgesamt 571,74 Tonnen CO2e, was etwa 3,01% mehr ist als 2019, aber eine Reduktion von 1,16% im Vergleich zu 2022 (581,09t CO2e) darstellt. Etwa 53% dieser Emissionen entfallen auf Scope 1 (303 Tonnen CO2e), ca. 42,5% auf Scope 3 (243 Tonnen CO2e), und 4,5% auf Scope 2 (26 Tonnen CO2e). Diese Zahlen erscheinen zunächst als Rückschlag in unseren Bemühungen für das Klima. Doch im Hinblick auf das Kunden- und Mitarbeiterwachstum sowie den Nettoumsatz konnten wir unseren CO2e -Ausstoß je Einheit in allen drei Kategorien verringern – das zeigen die folgenden Grafik (Abb. 1).

Abb. 1: Reduktion der CO2e in t je 1000 Kunden, VZÄ und 1 Mio € Umsatz
Abb. 1: Reduktion der CO2e in t je 1000 Kunden, VZÄ und 1 Mio € Umsatz

Unser Ziel ist es, bis 2030 alle vermeidbaren Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren und die verbleibenden Emissionen vollständig auszugleichen. Dabei orientieren wir uns an den Zielen der Bundesregierung.


Kundenwachstum und Emissionen

Auf der Kundenseite verzeichneten wir ein stetiges Wachstum. Doch mehr Kunden bedeuten auch mehr Kilometer für unsere Kontrolltätigkeiten. 2023 legten wir mit 26.266 Regel- und Erstkontrollen insgesamt 3,5 Millionen Kilometer zurück, was 141 Kilometer pro Kunde oder 133 Kilometer pro Kontrollbesuch entspricht.

Zum Vergleich: Im Jahr 2019 wurde bei einem Kundenstamm von 16.949 insgesamt 2.25 Mio. km für Kontrolltätigkeiten mit dem Auto zurückgelegt. Das entspricht in etwa 133 km pro Kunde im Jahr oder 117 km pro Kontrollbesuch (pro Kunden können mehrere Kontrollbesuche anfallen).



Emissionen in Scope 1 und Scope 3

Der größte Anteil unserer Emissionen entfällt auf Scope 1 (siehe Abb. 2), da diese durch unsere direkte Kontrolltätigkeit entstehen. Um die Emissionen zu reduzieren, setzen wir auf eine effizientere Planung der Kontrollen und die verstärkte Nutzung außerbetrieblicher Kontrollen. So konnten wir 2023 etwa 580 Kontrollen außerbetrieblich durchführen und dadurch rund 77.286 Kilometer einsparen. Unser Ziel ist es, so viele Kontrollen wie möglich außerbetrieblich durchzuführen, ohne dabei rechtliche Vorgaben oder die Qualität der Kontrollen zu beeinträchtigen.

Abb. 2: Absolute Menge an CO2e in Tonnen je Scope
Abb. 2: Absolute Menge an CO2e in Tonnen je Scope

Ein weiterer wesentlicher Punkt sind die Emissionen in Scope 3, die vor allem durch die Übernachtungen entstehen. Langfristig möchten wir die Emissionen von Scope 1 auf Scope 3 verschieben – das bedeutet weniger Fahrten und mehr Übernachtungen, was die Kontrolle effektiver macht. Durch die zunehmende Digitalisierung hoffen wir zudem, den Verbrauch von Materialien weiter zu senken.

In Abbildung 3 zeigen wir noch einmal alle Erfassungsbereiche im Vergleich über die letzten Erhebungsjahre auf.

Abb. 3: Vergleich über alle relevanten Erfassungsbereiche über die vergangenen Jahre
Abb. 3: Vergleich über alle relevanten Erfassungsbereiche über die vergangenen Jahre


Mitarbeiterzahlen und CO2e pro Vollzeitäquivalent (VZÄ)

Im Jahr 2023 stieg die Zahl unserer Mitarbeitenden auf 190 VZÄ, was etwa 25% mehr als im Jahr 2019 (150,13VZÄ) entspricht. Ein Vollzeitäquivalent errechnet sich aus der Gesamtstundenanzahl aller Mitarbeitenden dividiert durch 40h einer Vollzeitstelle. Gleichzeitig konnten wir den CO2e -Ausstoß pro VZÄ von 3,7 auf 2,71 Tonnen CO2e senken – eine erfreuliche Reduktion von etwa 27% (siehe Abb. 4).

Abb. 4: T CO2e pro Vollzeitäquivalent (VZÄ)
Abb. 4: T CO2e pro Vollzeitäquivalent (VZÄ)

Mitarbeitermobilität


Ein wichtiger Bereich ist die Mitarbeitermobilität. Seit 2019 sind wir von Privatautos auf firmeneigene Kleinwagen und Elektroautos umgestiegen. Neben 47 Verbrennern verfügten wir im Jahr 2023 über 56 Elektrofahrzeuge in unserer Flotte, was sich positiv auf unsere CO2e-Bilanz auswirkt. So konnten wir den CO2-Ausstoß pro VZÄ im Bereich Scope 1 (Fahrzeugemissionen) deutlich senken. Auch die Zahl der Dienstreisen, die durch Übernachtungen optimiert werden, hat zugenommen.

Im Bereich Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel (Scope 3) ist erkennbar, dass auch in 2023 noch viele Kolleginnen und Kollegen das eigene Auto anstelle der öffentlichen Verkehrsmittel bevorzugten. Dennoch konnten im Vergleich zu 2019 (190.876 Pkm) in 2023 insgesamt 152.503 Pkm (Personenkilometer) mit Fern- oder Nahverkehr zurückgelegt werden. Dies entspricht einer Steigerung von um 20,1% im Vergleich zum Basisjahr 2019. Das Ziel soll es sein möglichst viel Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmittel zurückzulegen ohne dabei zu hohe Einbußen in der Effizienz der Tourenplanung zu generieren.

Erfreulicherweise ist auch die Anzahl an Übernachtungen pro VZÄ von 2019 auf 2023 gestiegen. Während es in 2019 1948 Übernachtungen gab, also rund 13 Übernachtungen pro VZÄ, lagen wir in 2023 bei 18,13 Übernachtungen pro VZÄ. Auch wenn Übernachtungen ebenfalls CO2e verursachen, so reduzieren sie dennoch die zu fahrenden Kilometer pro Kontrollbesuch, da besonders effektive Kontrollrouten gestaltet werden können. Die Anzahl an Übernachtungen konnten nach der Coronakrise wieder angehoben werden. Im Vergleich, 2022 waren es 12,3 Übernachtungen je VZÄ. Hier liegt definitiv noch einiges an Potential, welches wir in den kommenden Jahren ausbauen möchten.

Home Office


Auch das Home Office hat sich als feste Größe etabliert. Obwohl dies zu einer gewissen CO2e -Produktion führt, stärkt es den Zusammenhalt und trägt so zur Nachhaltigkeit im Bereich der Mitarbeitenden bei. Die Zahl der CO2e -Emissionen durch das Pendeln in unseren Bürostandorten konnte 2023 um knapp 25% im Vergleich zu 2019 gesenkt werden, da mittlerweile weniger Mitarbeiter am Hauptstandort tätig sind und die Tage des Homeoffice erhöht wurden.


Versand und Logistik

Im Bereich Versand und Logistik haben wir unsere Emissionen von rund 3 Tonnen CO2e in 2019 auf etwa 1 Tonne im Jahr 2023 reduziert. Dies gelang durch die verstärkte Digitalisierung von Prozessen, wie zum Beispiel dem Versand von Kundenanschreiben. Auch hier wollen wir weiterhin Einsparungen erzielen, indem wir noch mehr Prozesse digitalisieren. Durch einen eigenen Kundensupport können wir unseren Kunden bei technischen Schwierigkeiten schnell und individuell unter die Arme greifen.


Datensicherheit und Emissionsberechnung

Die Qualität der zugrunde liegenden Daten ist uns sehr wichtig. Deshalb verwenden wir, wo immer möglich, Primärdaten, also Daten, die direkt aus Belegen und Abrechnungen stammen. In Bereichen, in denen das nicht möglich ist, setzen wir auf Sekundärdaten und geben die Herkunft der Emissionsfaktoren transparent an.

Sie haben Fragen oder Rückmeldungen zu diesem Thema? Dann richten Sie diese bitte gerne an unsere zuständigen Fachreferenten.

Auch wenn es unser Ziel ist, mittels langfristiger Maßnahmen im Unternehmen unsere Emissionen dauerhaft auf das Nötigste zu reduzieren, so haben wir als Sofortmaßnahme die durch unser Handeln entstandenen Emissionen mittels regionaler und internationaler Klimazertifikate ausgeglichen.


Unser Beitrag zum Klimaschutz: Klimaspenden statt Ausgleichszertifikate

Statt auf klassische CO₂-Ausgleichszertifikate zu setzen, haben wir uns in 2024 für gezielte Klimaspenden entschieden. Dahinter steht unsere Überzeugung, dass echte Nachhaltigkeit nicht durch reine Kompensation, sondern durch aktives Engagement entsteht.

Unsere Spendenhöhe richtet sich nach den nicht vermeidbaren CO₂-Emissionen unseres Unternehmens, berechnet mit einem internen CO₂-Preis von 50 €/t. Damit tragen wir den tatsächlichen Umweltkosten Rechnung und fördern Projekte mit messbarem Klimanutzen.

Besonderen Wert legen wir auf die Auswahl von Projekten mit ökologischem und sozialem Mehrwert. Unsere Mitarbeitenden werden aktiv in die Entscheidung über die Mittelverteilung einbezogen, was das Nachhaltigkeitsbewusstsein intern stärkt.

So leisten wir einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz – verantwortungsvoll, transparent und zukunftsorientiert.

Unsere unterstützten Projekte 2024

Im Rahmen unserer Klimaspenden fördern wir folgende Projekte:

  • Nigeria: Sauberer Solarstrom (atmosfair)

    Aufbau von Solaranlagen in Nigeria zur Versorgung von Haushalten und kleinen Unternehmen mit sauberer Energie. Ziel: Vermeidung von Emissionen durch Ersatz fossiler Energieträger und Unterstützung lokaler Entwicklung.

  • Deutsche Umwelt-Aktion (atmosfair)
    Förderung von Umweltbildungsprogrammen an deutschen Schulen, um frühzeitig Umweltbewusstsein und nachhaltiges Denken bei Kindern und Jugendlichen zu stärken.

  • Klimaschutz und Meeresschutz: Plastikfreie Ozeane (Climate Partner)
    Unterstützung eines ökologischen Projekts mit dem Fokus auf nachhaltige Landnutzung und Biodiversität (Details siehe hier).

  • emPOWERing Afrika Climate Partner Förderung von nachhaltige Energieversorgung auf dem afrikanischen Kontinent (Details siehe hier).

Unsere Mitarbeitenden haben die Projekte gemeinschaftlich ausgewählt – so verbinden wir Klimaschutz mit sozialem Engagement und regionalem Bezug.

Kennzahl

  • Interner CO₂-Preis: 50 €/t CO₂
  • Berechnete Emissionen: 572 t CO₂
  • Gesamte Spendenhöhe: 12.870 € (für Atmosfair-Projekte) + 8.863 € (für Climate Parter)
  • Anzahl unterstützter Projekte: 4

Nachhaltigkeitsbericht gemäß dem Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Unseren Nachhaltigkeitsbericht gemäß DNK für das Jahr 2018 finden Sie hier als pdf-Dokument. Weitere Informationen zu den Anforderungen im Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erhalten Sie unter diesem Link.

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Links

ABCERT Nachhaltigkeitsbericht 2018

Homepage DNK

Homepage Greenhouse Gas Protocol

Ansprechpartnerin

Dr. Ulrike Harant
0711 / 351 792 – 147

Katja Graf
0711/ 351 792 - 150