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DE-ÖKO-006

Zahlen und Fakten - die Bio-Branche

Bio lohnt sich!

Das durchschnittliche Einkommen der Arbeitskräfte auf einem Bio-Betrieb lag 2019 leicht über dem deutschen Durchschnittsgehalt von ca. 36.000 EUR.**

Bio hält Bauern unabhängig, weil deutlich weniger externe Betriebsmittel zugekauft werden müssen. Öko-Landwirtschaft spielt damit eine zentrale Rolle für eine nachhaltige Entwicklung weltweit.**

2019/20 blieb der Gewinn der Bio-Betriebe plus Personalaufwand je Arbeitskraft stabil bei durchschnittlich 37.444 EUR, wobei 74% der Haupterwerbsbetrieben über 20.000 EUR erzielten. Das Einkommen der Bio-Betriebe lag damit um 33% höher als das der konventionellen Vergleichsbetriebe.*

27% der Öko-Betriebe konnten 2020 einen mindestens doppelt so hohen Gewinn erzielen wie ihre konventionellen Vergleichsbetriebe.*

2020 betrug die deutsche Öko-Fläche 10,2% der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland. Insgesamt 63% der deutschen Öko-Flächen wurden nach den hohen Standards der Verbände bewirtschaftet.*

Verkaufserlöse und Erzeugerpreise

Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte stiegen 2019 um rund 4% auf 2,49 Mrd. EUR. Bio-Milch war mit 567 Mio EUR der wichtigste Erlösbringer unter den Bio-Rohstoffen, gefolgt von Bio-Eiern, -Gemüse und -Getreide.*

Die hohe Nachfrage der Kundinnen und Kunden nach Bio wirkte sich erst zum Jahresende 2020 positiv auf die Erzeugerpreise mancher Bio-Produkte aus. Daneben beeinflussten auch größere Produktionsmengen, bedingt durch Umstellung und Witterungseinflüsse, die Preise für die Höfe. Während bei Bio-Schlachttieren, -Milch und -Eiern die Preise stiegen, gaben sie bei einigen Bio-Getreidearten und -Kartoffeln nach.*

Viel häufiger als in der konventionellen Agrarbranche schlossen Bio-Akteure auch 2020 langfristige Kontrakte, um die begehrte Öko-Rohware auf der einen und die Abnahme der Bio-Produkte auf der anderen Seite zu sichern. Überdurchschnittlich stark war dieser Trend bei Bio-Verbandsware zu beobachten. Mit der starken Nachfrage nach Bio-Verbandsware vergrößerte sich der Preisabstand zur EU-Bio-Ware bei vielen Produkten noch weiter.*

Konsumverhalten

2020 gaben die Deutschen 22% mehr als 2019 und damit insgesamt 14,99 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Grund dafür ist, dass durch den Lockdown weniger außer-Haus verzehrt wurde, und dein Teil der Haushalte dafür mehr in Bio-Produkte zum Verzehr daheim investierten.*

Bei einer Umfrage des Marktforschungsinstituts AMM gaben 30% an, mehr Bio während der Corona-Krise zu kaufen. Als Grund dafür gaben die Kundinnen und Kunden die Vorzüge von Öko an: hochwertig, umweltfreundlich und gesund. Außerdem gaben die Befragten an, stärker regionale Bäuerinnen und Betriebe unterstützen zu wollen. Auch mehr Geld im Portemonnaie, etwa aufgrund von Einsparungen durch weniger Restaurantbesuche, war ein Grund für mehr Bio-Käufe. Nur knapp 4% der Befragten griffen laut eigener Aussage weniger zu Öko – und das auch eher unfreiwillig, etwa, weil weniger Geschäfte aufgesucht wurden oder weniger Geld zur Verfügung stand.*

Der Anteil vom Lebensmitteleinzehandel lag 2020 bei 60,4% und von Naturkostfachgeschäften 24,7%. Sonstige Geschäfte (wie Reformhäuser, Bäckereien, Metzgereien, Hofläden, Lieferdienste und Wochenmärkte bis hin zur Tankstelle) hatten einen Anteil von 14,9% und erzielten den höchsten Umsatzzuwachs (+35% vs. 2019). Insbesondere profitierten Öko-Abokisten von diesem Trend: Die Bio-Kisten verzeichneten bereits zu Beginn der Pandemie einen so hohen Anfrageschub, dass sie bald kaum noch neue Kundinnen und Kunden aufnehmen konnten und auch aktuell am Rande ihrer Kapazitätsgrenzen arbeiten.*

Der europäische Bio-Markt

Europaweit wuchs der Bio-Markt 2019 um 8%, also im gleichem Maß wie 2018. In ganz Europa stieg der Bio-Markt auf 45 Mrd. EUR, davon 41,4 Mrd. EUR in der Europäischen Union.*

Dänemark erreichte 2019 mit 12,1% wieder den 1. Platz weltweit beim Bio-Marktanteil, gefolgt von der Schweiz (10,4%) und Österreich (9,3%) sowie Schweden (9,0%). Deutschland belegte mit 5,7% Bio-Umsatzanteil am gesamten Lebensmittelmarkt den 7. Platz.*

Bio und Nachhaltigkeit - hätten Sie es gewußt?

Bio-Hersteller*innen kreieren Produkte mit 6 Mal weniger und unkritischen Zusatzstoffen.*

Auf Bio-Höfen sind die Stickstoffauswaschungen 40 bis 64% geringer als auf konventionellen Höfen.**

1,5 Millionen Tonnen CO2 spart der Öko-Landbau pro Jahr allein in Deutschland. Das entspricht den Emissionen des Landes Malta.**

In bio-bewirtschafteten Böden ist das Vorkommen von Regenwurmpopulationen im Durchschnitt um 78% und deren Biomasse um 94% höher. Auch die Artenvielfalt profitiert: Bio-Äcker beherbergen im Schnitt 94% mehr Wildkrautarten am Feldrand und über 300 % mehr im Feldinneren als konventionelle Flächen.**

Sie möchten noch mehr über die Bio-Branche erfahren? Weitere Zahlen und Fakten liefert der Bericht des BÖLW.

*Quelle: BÖLW (2021)
** Quelle: BÖLW (2020)